Sideboard im Shaker-Stil aus Esche

Planung und Beschaffung

Benötigt wurde ein Möbel, welches sich maßlich perfekt in unseren kleinen Flur integriert und dabei ein wenig Stauraum und Ablagefläche für die „Flur-Dinge“ bereitstellt. Die Platte als Ablage, 4 kleine Schubladen als Vollauszug und ein Zwischenboden sollten die funktionalen Komponenten bilden.

Das Design sollte im Shaker-Stil sein, ein Möbelstil der es mir mit seiner klaren Linienführung, Funktionsorientiertheit und natürlich den typischen sich verjüngende Beinen angetan hat.

Über eBay Kleinanzeigen hatte ich einen regionalen Holzhändler gefunden, der Schnittholz von verschiedenen Baumarten anbietet. Mitgenommen habe ich eine fast komplette ca. 4m lange Esche mit mehreren dicken Bohlen aus denen ich die Beine am Stück machen konnte. Die Abholung lief freundlich und unkompliziert.

Grundmaterial

Als erstes galt es das Material zu sichten und die Bohlen aufzutrennen. Meine Tischkreissäge schafft es bis zu 70mm stärke zu sägen so kann ich also auf Umschlag bis zu 140mm breite Riegel auftrennen. Die 3 größeren Bretter (Tischplatte, Rückwand, Zwischenboden) sind aus 3 durchgehenden Lamellen verleimt. Alle anderen Teile sind aus einem Stück.

Zu Anfangs dachte ich man könnte (schon allein auf Grund des Gewichtes des Schnittholzes) zwei Sideboards daraus bauen – es ist jedoch erstaunlich, wie „wenig“ dann schlussendlich nur noch übrig bleibt.

Aufbau

Das Sideboard ist mein erstes Projekt bei dem ich mehrere „größere“ Leimholzplatten hergestellt habe, welche danach auch gerade sind und kaum mehr nachgearbeitet werden mussten. Zum ersten Mal habe ich auch Vollauszüge für Schubladen eingesetzt. Das Material erst einmal hergerichet und die Leimholzplatten hergestellt, ließ sich der Korpus im Anschluss recht gut herstellen. Im CAD bereits voll geplant mussten die Teile „nur noch“ auf Maß gebracht und verbunden werden.

Ergebnis

Eingelassen wurde das Sideboard mit einem Hartwachsöl, welche ich für nahezu alle meine Projekte nehme. Die Verarbeitung ist relativ einfach und nicht so zeitintensiv, es muss nicht zwischengeschliffen werden.

Die Maserung des Eschenholzes und der falsche Kern gefällt mir sehr gut und hätte ich anfangs so nicht erwartet. Für mich persönlich ein sehr schönes Holz.

Die Lamellenbreite der Leimholzbretter (z.B. Platte und Zwischenboden) sind bewusst breit gewählt um so viel wie möglich von dem „ganzen Holz“ zu sehen. Die Verleimregeln (Kern an Kern, Splint an Splint) mussten sich hier den optischen Anforderungen unterordnen. Der falsche Kern sollte sich symmetrisch verteilen.

Zufrieden bin ich auch der harmonisch sich fortsetzenden Maserung der Schubladenfronten.

Über das aus meinem bisher ambitioniertesten Projekt hervorgegangene Möbelstück erfreue ich mich jeden Tag. Funktion, Form und Erscheinung würde ich bis jetzt nicht ändern wollen.

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